Es ist total üblich auf Äußerungen von Wut mit Verharmlosung zu reagieren, die Wut kleinzumachen, die Gründe für die Wut wegzureden oder nicht ernst zu nehmen. Wut ist gesellschaftlich absolut nicht akzeptiert. Und genau das bekommen wir immer wieder zu spüren. Dabei nützt sie uns.
Unsere sogenannten „negativen“ Gefühle – besser unangenehme Gefühle – weisen uns auf unerfüllte Bedürfnisse hin. Und Bedürfnisse sind kein Luxusgut, das sind keine Wünsche. Nein! Bedürfnisse sichern unser Überleben. Und wir marschieren mit einem Selbstverständnis und einer Ignoranz über diese Bedürfnisse hinweg, dass es nur so kracht.
Bedürfnisse äußern sich in Gefühlen.
Erfüllte Bedürfnisse: Angenehme Gefühle. Unerfüllte Bedürfnisse: Unangenehme Gefühle.
mit Kindern eröffnen sich ganz neue Dimensionen unangenehmer Gefühle und auf einmal zeigt sich auch, dass es offensichtlich nicht nur um Grundbedürfnisse geht. Bzw., dass es bereits an deren Erfüllung hapert.
Babys und Kinder nutzen weinen als Kommunikationsmittel. Sie bitten uns damit um Hilfe, weil sie Sicherheit brauchen. Durch unsere Reaktion können wir ihnen diese Sicherheit geben oder verwehren.
Was braucht dein Kind? Kommt es nicht mit der Betreuungsform zurecht? Fühlt es sich unwohl in der Kita? Gibt es zu Hause etwas, was dein Kind belastet?
Sobald wir befürchten, jemand anderen zu enttäuschen oder auf den Schlips zu treten, scheuen wir uns davor, unser Kind zu schützen. Oma will einen Kuss, das Kind zeigt eindeutig, dass es das nicht will. Drängen wir jetzt unser Kind, der Oma den Gefallen zu tun?
Es geht nicht darum, der*die Freund*in für das eigene Kind zu sein. Es geht vielmehr darum, eine absolut zuverlässige Bindungs- und Bezugsperson für das Kind zu sein. Der sichere Hafen. Der Fels in der Brandung
Glaubenssätze lassen uns als Erwachsene oft an uns selbst zweifeln, hindern uns und sorgen dafür, dass wir Handlungen und Aussagen anderer oft möglichst negativ interpretieren. Das muss aber nicht so sein.
Fehlverhalten? Klaro: Strafe! Und daraus wird dann kein Arschloch? Weil die ganzen Arschlöcher da draußen ja alle von ihrem Mamis verwöhnt wurden und deswegen wahllos Leute treten? Den Arschlöchern da draußen fehlt es an Empathie, nicht an Züchtigung.