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Mama kann nicht mehr - Wenn die Tankanzeige im roten Bereich ist

Tankanzeige im roten Bereich. Du fährst weiter. Die Tankanzeige blinkt. Du fährst weiter.  Das Auto fängt an zu stottern. Du fährst weiter. Das Auto bleibt stehen. Dein Fuß? Noch immer auf dem Gaspedal.

 

Bescheuert oder?

Wer macht denn sowas?

Wieso sollte man denn versuchen, weiter zu fahren?

Gute Frage! Aber weißt du was? Das machst du ständig. Deine Tankanzeige ist schon längst im roten Bereich und du fährst weiter.

 

Du hast Hunger? Nein, dein Kind braucht gerade eine Begleitung im Gefühlssturm.

Du brauchst Erholung? Nein, dein Kind braucht Hilfe beim Schuhe anziehen. 

Du brauchst Entspannung? Nein, dein Kind will noch nicht schlafen.

Du brauchst Liebe? Nein, dein Kind wirft die Schuhe durch die Gegend.

Und PENG! Explosion! Keine Kraft mehr für Nettigkeiten, Empathie und Verständnis.

Und die Liste können wir noch ewig so fortsetzen. Und du stellst fest: Ja, aber ganz offensichtlich braucht mein Kind mich ja in dem Augenblick. Da kann ich mich ja dann nicht um mich kümmern. RICHTIG!

 

Aber tankst du immer erst, wenn die Tankanzeige schon im roten Bereich ist? Also mir ist das oft zu heikel. Das passiert mir eigentlich nur, wenn ich vergesse, auf die Anzeige zu schauen. Und dann suche ich panisch die nächste Tankstelle. Natürlich ist es dann meist die teuerste. Also tank ich nicht voll oder ich tanke voll und fühl mich ganz schlecht dabei. Erkennst du das Gleichnis?

 

Vergisst du auch auf deine ganz individuelle Tankanzeige zu schauen? Zu schauen, wie gut gefüllt ist eigentlich dein Liebestank? Dein Bedürfnistank? Wie gut geht es dir? Das geht total unter, wenn man sich um Kinder kümmert. Die verlangen uns echt viel ab. Und da vergessen wir manchmal, dass wir ja auch noch da ist. Aber genau deswegen ist es so wichtig, dass wir unseren Tank befüllen. Denn sonst haben wir keine Energie für die kleinen Menschen. Dann werden wir gemein, laut, unausstehlich, unangenehm, unfair, fies. Und genau das wollen wir ja nicht. Also TANK BEFÜLLEN!

 

Für dich sorgen ist kein Egoismus, sondern Selbstfürsorge!

Aber wie? 

Na bevor du im roten Bereich bist. Also immer, sobald du die Chance bekommst. Und dein Tank füllt sich nicht vom Wäsche aufhängen. Aber vielleicht, wenn du beim Wäsche aufhängen deine Lieblingsmusik hörst und dabei singst und tanzt oder wenn du dabei einen interessanten Podcast hörst. Schaffe dir kleine Oasen in deinem Familienalltag. In Anwesenheit deiner Kinder. Denn darauf zu warten, dass du für dich sorgen kannst, sobald dein Kind nicht da ist, kann lange dauern. Zu lange. Und viel zu selten ist es auch. Kümmere dich jetzt um dich und sei deinem Kind ein Vorbild. Das ist kein Egoismus! Das ist Selbstfürsorge! Das haben wir nicht gelernt. Wir kennen nur Selbstaufgabe.

 

Wenn du die Chance hast, Zeit für dich allein zu haben, dann nutze die Zeit zum Tanken. Finde heraus, was deinen persönlichen Tank befüllt. Was tut dir gut? Was brauchst du gerade? Bei welcher Tätigkeit vergisst du alles um dich herum? Was macht dir richtig gute Laune? Und das können immer wieder ganz verschiedene Sachen sein. Du wirst nicht jedes Mal Lust auf Sport oder eine Meditation haben. Gönn dir, was dir gerade guttut. Und bis dahin schaffe dir kleine Oasen im Alltag. Mehrmals täglich. Finde jetzt eine Möglichkeit, deinen Tank zu befüllen. Vielleicht malst du gemeinsam mit deinem Kind, ihr tanzt, musiziert oder singt zusammen oder kocht zusammen, schaut euch Bücher an. Was auch immer dir guttut. 

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